GambleAware: Hohe Erfolgsquote bei der Behandlung von Spielsüchtigen
Die britische Hilfsorganisation GambleAware hat aktuelle Zahlen veröffentlicht, die ermutigend sind. Einer Pressemitteilung zufolge bekommen 92 Prozent der Glücksspielsüchtigen, die sich behandeln lassen, ihr Problem in den Griff.
Jahresstatistiken für 2021 und 2022 veröffentlicht
In Großbritannien, aber auch in anderen Ländern ist Glücksspielsucht längst zu einem Thema der öffentlichen Gesundheit geworden. Der Report von GambleAware wird auf den Inseln als wichtiger Gradmesser für die Qualität der Spielsuchttherapie gesehen. Dass über 90 Prozent der Behandlungswilligen die Spielsucht hinter sich lassen können, wird von der Politik, aber auch von den meisten Medien als Erfolg angesehen.
Der Anteil der Hilfesuchenden, die nach der Therapie nicht mehr als „probematische Spieler“ eingestuft wurden, liegt dem Report zufolge bei über 70 Prozent. Ein ähnlicher Wert wurde bereits im vergangenen Zeitraum erreicht.
Landesweites Hilfsnetzwerk
Glücksspielsüchtige, die ihren Wohnsitz im Vereinigten Königreich haben, können sich an den National Gambling Treatment Service (NGTS) wenden. Hierbei handelt es sich um ein Netzwerk von Organisationen, das sich auf die Landesteile Wales, Schottland und England verteilt. Die Behandlungen, die der NGTS anbietet, sind für alle Teilnehmer/innen kostenlos.
Zu den teilnehmenden Beratungsstellen gehören neben der bekannten Organisation GamCare auch verschiedene Behandlungszentren des National Health Service (NHS) sowie das Partnernetzwerk Gordon Moody. Die letztgenannte Organisation war in früheren Zeiten unter dem Namen „Gambling Therapy“ bekannt.
Mehr als 7.000 Menschen suchten Hilfe
Aus dem Report von Gamble Aware geht hervor, dass zwischen April 2021 und Mai 2022 mehr als 7.000 Menschen Hilfe in Anspruch nahmen. Ein Viertel der Hilfesuchenden kam aus eigenem Antrieb. Etwa 57 Prozent wurden von der National Gambling Hotline weitervermittelt.
In den meisten Fällen kann das NGTS den Betroffenen eine schnelle Hilfe bieten. Den Statistiken zufolge hatte exakt die Hälfte der Menschen, die sich an eine Beratungsstelle wandten, innerhalb von fünf Tagen einen Termin. Die durchschnittliche Dauer bis zum Beginn der Behandlung wird in dem Report mit zwölf Tagen angegeben.
Zwei Drittel durchlaufen die gesamte Behandlung
Wie der Pressemitteilung der Organisation zu entnehmen ist, durchlaufen etwa zwei Drittel der Spielsüchtigen die gesamte Behandlung. Diese dauert zehn Wochen und zielt darauf ab, die Betroffenen gegen Rückfälle zu immunisieren. Gleichzeitig soll die psychische Belastung der Süchtigen verringert werden.
Auch in diesem Punkt kann GambleAware beachtliche Erfolge verzeichnen: Wie die Hilfsorganisation verlauten ließ, konnten in den letzten beiden Jahren 86 Prozent derjenigen, die ihre Behandlung abgeschlossen hätten, ihre seelischen Belastungen im Zusammenhang mit ihrem Spielverhalten reduzieren.
Nicht nur die Süchtigen selbst können Hilfe anfordern
Der GambleAware-Report weist auf ein Problem hin, das sich in naher Zukunft noch verschärfen könnte. Rund 14 Prozent der Hilfesuchenden sind nicht selbst spielsüchtig, sondern haben jemanden in ihrem Umfeld, der unter dieser Suchterkrankung leidet. Wie nicht anders zu erwarten, ist die Mehrzahl der „anderweitig Betroffenen“, wie sie im GambleAware-Report genannt werden, weiblichen Geschlechts.
Unter den Spielsüchtigen ist der Anteil der Männer je nach Altersgruppe drei- bis viermal so hoch wie derjenige der Frauen. Dies ist insofern interessant, als 45 Prozent der Besucher von Online Casinos Frauen sind. Ganz offensichtlich sind Männer weitaus stärker gefährdet, in die Spielsucht abzugleiten.
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