Es tut sich etwas in der deutschen Glücksspiellandschaft: Der bekannte Anbieter LeoVegas hat von der neu geschaffenen Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) eine bundesweite Lizenz für den Betrieb von virtuellen Automatenspielen („Slots“) erhalten. Damit steht dem Unternehmen einer der größten iGaming-Märkte Europas offen.
In der Vergangenheit wurden deutsche Glücksspiellizenzen nur für ein Bundesland vergeben – und zwar für Schleswig-Holstein. Seit dem Inkrafttreten des neuen deutschen Glücksspielvertrags hat sich dies geändert: Nun dürfen die Glücksspielunternehmen ihre Spiele in allen 16 Bundesländern anbieten. Dafür benötigen sie eine Lizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL), die erst vor wenigen Monaten ihren Dienst aufnahm.
Die GGL hat ihren Sitz in Halle an der Saale. Ihr Auftrag besteht darin, den deutschen Glücksspielmarkt zu regulieren. Sie prüft länderübergreifende Glücksspielangebote im Internet und sorgt dafür, dass die zugelassenen Anbieter die strengen Regeln einhalten, die der Glücksspielstaatsvertrag festlegt. In dem Regelwerk wird festgehalten, welche Maßnahmen die Glücksspielportale zum Schutz der Spieler vor Spielsucht und Manipulation treffen müssen.
Das Online Casino LeoVegas verfügt über eines der europaweit größten Sortimente an Spielautomaten. Nach eigenen Angaben umfasst das aktuelle Slot-Angebot mehr als 1.200 Titel. Darunter sind zahlreiche Top-Seller, die bereits in den stationären Casinos für Furore sorgten und dann für den Online-Markt umgesetzt wurden.
Einige der Slots sind an ein weltumspannendes Netzwerk angeschlossen, wodurch Jackpots in astronomischer Höhe möglich werden. Diese sogenannten „Progressive Slots“ erfreuen sich bei den Spielern einer enormen Beliebtheit, obwohl die Chance auf einen Volltreffer verschwindend gering ist.
Dass der Lizenzierungsprozess für LeoVegas positiv verlief, dürfte dem Unternehmen mehr als gelegen kommen – denn in der jüngsten Zeit liefen die Geschäfte ungewohnt schlecht. Für das Jahr 2022 musste LeoVegas einen Verlust von 2,6 Millionen Euro ausweisen. Ein Jahr zuvor konnten sich die Anteilseigner noch über einen Gewinn von 11,5 Millionen Euro freuen.
Im vergangenen Jahr gab es außerdem eine gravierende Veränderung in der Firmenstruktur. Das amerikanische Glücksspielunternehmen MGM Resorts hatte LeoVegas für umgerechnet 600 Millionen Euro übernommen. Dank der GGL-Lizenz erhält der Glücksspiel-Gigant auf indirekte Weise Zutritt zum lukrativen deutschen Glücksspielmarkt. Inwieweit sich MGM Resorts um eigene Lizenzen für Casinospiele und Sportwetten bemüht, ist aktuell nicht bekannt.
Der LeoVegas-CEO Gustaf Hagman sagte nach dem Erhalt der Lizenz vor der Presse, dass das Unternehmen sich darauf freue, das Casino mit der neuen bundesweiten Lizenz an den Start zu bringen. Man werde das beste Glücksspielerlebnis mit einem hohen Maß an Verbraucherschutz gewährleisten, versprach Hagman. Bereits wenige Tage nach der Lizenzvergabe konnten die Nutzer auf der LeoVegas-Webseite auf die Online-Slots zugreifen.
Die neu geschaffene Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) ging anfänglich sehr restriktiv mit der Vergabe von Lizenzen um. Inzwischen haben jedoch zahlreiche Unternehmen das Bewerbungsverfahren erfolgreich durchlaufen. Nach Angaben der GGL sind mittlerweile 20 Anbieter mit einer Glücksspiellizenz für den deutschen Markt ausgestattet.
Es muss hinzugefügt werden, dass die Spieler nicht auf die Angebote von deutschen Casinos angewiesen sind. Dem Nutzer steht es weiterhin frei, sich in einem ausländischen Online Casino anzumelden. Allerdings bewegen sich die nicht-lizenzierten Anbieter rechtlich auf dünnem Eis. Die meisten von ihnen verfügen zwar über eine Glücksspiellizenz, doch diese stammt aus Ländern wie Malta oder Estland.